Otto Ubbelohde in Lahntal

OTTO UBBELOHDE IN LAHNTAL

Mit den Illustrationen der Grimmschen Märchen wurde er weltberühmt - sie sind jedoch nur eine kleine Facette im Schaffen des vielseitigen Malers und Grafikers Otto Ubbelohde, der 1867 in Marburg geboren und bereits 1922 in Goßfelden verstarb. Auf dem Goßfelder Friedhof finden Sie seine Grabstätte.

Unterhalb des Dorfes Goßfelden baute Ubbelohde sich in den Lahnwiesen ein Atelierhaus, das er gemeinsam mit seiner Frau Hanna 1900 bezog.

Von dort aus unternahm er seine Streifzüge durch das Marburger Land. Mit Bleistift und Skizzenbuch oder Farbe und Leinwand unterwegs, entdeckte der Künstler unmittelbar vor Ort seine Motive, die er in seinem Atelier weiterentwickelte. Ubbelohde reiste aber auch viel in Deutschland umher, um seine Stadt- und Landschaftsführer zu bebildern.


Das Otto Ubbelohde Haus


Das Atelier des Künstlers ist in seinem originalen Zustand erhalten und seit 1999 der Öffentlichkeit zugänglich. Neben der Dauerausstellung eines großen Teils des malerischen Werks Ubbelohdes finden wechselnde Grafik-Ausstellungen statt.

Darüber hinaus ist die ursprüngliche künstlerische Ausstattung des Ateliers zu sehen. Der „Märchenfries für ein Kinderzimmer“, 17 kleine aneinander gereihte Gemälde mit Märchenszenen, und andere Stücke machen den Besuch des Otto Ubbelohde Hauses zu einem besonderen Erlebnis.


Die Kunst Ubbelohdes

Die Natur war Ubbelohdes große Inspirationsquelle, die er in seinen landschaftlichen Stimmungsbildern zu vermitteln suchte. Darin finden sich auch immer wieder topografische und architektonische Versatzstücke des Marburger Landes.

In seinen erfolgreichsten Gemälden löste er das konkrete Motiv aus seinem lokalem Zusammenhang und ordnete es einer monumentalen, eigenmächtigen Natur ein. Anders als in seinen Illustrationen, kommen Menschen in seinen Bildern kaum vor.

Daneben entstand ein reiches, druckgrafisches Werk. Zahllos sind seine Illustrationen für Bücher, Postkarten und Gedenkblätter, aber auch für Werbung als dem grafischen Tagesbedarf seiner Zeit. Von dem Verkauf dieser Arbeiten lebte der Künstler weitgehend.


Die Gärten Ubbelohdes

Nehmen Sie sich ein wenig Zeit für die Gärten Ubbelohdes. Lassen Sie sich von den verschiedenen Außenansichten des Hauses Ubbelohde faszinieren. Entdecken Sie schöne Plätze rund um das Haus und in den Gärten.

Werfen Sie auch einmal einen Blick in das Gartenhaus im mittleren Garten. Dort sind Zeichnungen des Malers Franz Frank zu entdecken, der von 1932 bis 1954 mit seiner Familie im Ubbelohde-Haus wohnte.


Die Grimm-Illustrationen sind national wertvolles Kulturerbe

2018 hat das Land Hessen die Sammlung der Märchenbilder Otto Ubbelohdes als „national wertvolles Kulturgut“ anerkannt und damit die Illustrationen weiter aufgewertet.

In Hessen gibt es laut der „Datenbank geschützter Kulturgüter“ der Bundesregierung lediglich 171 Eintragungen und es freut die Gemeinde Lahntal, dass nun auch die 449 Federzeichnungen Ubbelohdes dazu gehören!

Für unsere Gemeinde ist das Werk von Otto Ubbelohde jedoch fast Weltkulturerbe – schließlich kommen zu uns viele Interessierte nicht nur auch Deutschland, sondern aus ganz Europa und Asien um die Wirkungsstätte Otto Ubbelohdes persönlich zu besuchen.

Am Sonntag, 20. Januar 2019, 11:30 Uhr hat die Otto-Ubbelohde-Stiftung aus Anlass der Anerkennung der Illustrationen als national wertvolles Kulturgut eine Ausstellung mit einer Auswahl der Illustrationen im Ubbelohde-Haus in Goßfelden eröffnen. Die Austellung wird bis Juni 2019 zu sehen sein.

Besuchen Sie auch die Homepage otto-ubbelohde.de