Biodiversitätsgemeinde Lahntal
Biodiversität umfasst drei große Bereiche, die eng miteinander verzahnt sind: die Vielfalt der Ökosysteme (dazu gehören Lebensgemeinschaften, Lebensräume wie Wälder und Meere sowie auch Landschaften), die Vielfalt der Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. Allerdings ist dieses Reichtum inzwischen stark gefährdet. Allein in der Insektenwelt ist ein deutlicher Rückgang sowohl der Gesamtmenge als auch der einzelnen Arten zu verzeichnen. Die Bestäubung durch Insekten beispielsweise ist aber essentiell für die Erhaltung der Wildpflanzen und die Sicherung der Ernteerträge und -qualität vieler Nutzpflanzen. Die Abnahme der Bestäubungsleistungen würde daher neben dem erheblichen Verlust von biologischer Vielfalt auch große ökonomische Risiken mit sich bringen. Insekten sind aber auch Nahrungsgrundlage für andere Insekten und weitere Tiergruppen wie Vögel, kleine Säugetiere, Reptilien, Amphibien oder Fische.
Die Gemeinde Lahntal möchte ihrerseits daher einen kleinen Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt leisten. Erste Anfänge sind gemacht, z.B. durch den völligen Verzicht von Pestiziden auf kommunalen Flächen und die Anlage erster Blühflächen (Blumenwiesen). Ein Anfang. Mehr muss folgen. Die Gemeinde wird in der nächsten Zeit ein Konzept erarbeiten, wie und mit welchen Mitteln sie die Artenvielfalt erhalten, den Verbund der Lebensräume verbessern und die Vermittlung von Umweltwissen fördern kann. Zur Erreichung dieser Ziele sind z.B. die Anlage von weiteren Blumenwiesen, die Pflanzung von Bäumen und Hecken, eine Extensivierung der Grünflächenpflege in geeigneten Bereichen und eine naturnahe Bewirtschaftung von kommunalen Waldflächen angedacht.
SEPTEMBER 2024
Lahntals Bürgerschaft kann Nisthilfen
für Mauersegler abholen
Wer kennt sie nicht, diese ausgesprochenen Flugkünstler, die fast nie am Boden anzutreffen sind, da sie praktisch ein Leben in den Lüften verbringen. Wenn sie in den Sommerabenden mit schnellem Flug und durchdringenden Schreien durch die Lüfte fliegen. Sie essen und trinken im Flug, wo sie sich auch begatten, Nistmaterial besorgen und sogar auch schlafen können.
Die Anforderungen an den Nestbau sind zwar gering, aber auch sie benötigen die richtigen Plätze um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Die Art ist momentan nicht in ihrem Bestand bedroht, aber deren Möglichkeiten, geeignete Nistplätze zu finden schwindet zunehmend.
Sie alle können helfen!
Durch finanzielle Unterstützung durch den Kreis Marburg Biedenkopf hat die AG Biodiversität der Gemeinde Lahntal nun Nisthilfen erworben, die Haus- und Scheunenbesitzende in der Gemeinde an ihren Gebäuden anbringen können. Keine Angst, die Mauersegler machen keine Verunreinigungen, wie wir das von den Schwalben kennen.
Es sind Nistkästen für Mauerspalten und Giebelstellen vorhanden. Bedingung für die Anbringung ist eine ausreichende Höhe von min 5 m und eine freie Anflugbahn, insbesondere unterhalb des Nistplatzes. Am Besten in Nord- oder Ostausrichtung (um Überhitzung zu vermeiden).
Anfragen bitte an:
Siggi Wojke, Gemeinde Lahntal
Tel: 06420 823026
E-Mail: sigrid.wojke@lahntal.de
FEBRUAR 2024
Die AG Biodiversität lädt zum Vortrag ein „Der Einsatz von Natursteinen und wiederverwendeten Baustoffen im Hausgarten“
Wege, Sitzplätze, Einfahrten, Trockenmauern und Zäune sind wesentliche Bestandteile bei der Gestaltung von Hausgärten und im Öffentlichem Grün. Natursteine aber auch gebrauchte Baumaterialien lassen sich vielfältig als Pflaster, Platten oder in Trockenmauern verwenden.
Die Verwendung von Natursteinen hat eine lange Tradition, z.B. Weinberge oder Hofeinfahrten. In dem Vortrag werden verschiedene Einsatzmöglichkeiten sowie Bautechniken vorgestellt.
Die AG Biodiversität lädt ein am Donnerstag, den 29.02.2024, um 19:30 Uhr, im Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung. Eintritt ist frei, Spende erwünscht. (Kommt einem Projekt zur Förderung der Biodiversität zugute.) Die Veranstaltung wird ca. 1,5 h dauern.
DEZEMBER 2023
Pflanzung von Streuobst in Caldern und Kernbach
Nach der Förderzusage durch das Regierungspräsidium Gießen vom 27.09.2023 konnten 30 hochstämmige Obstbäume als „Lückenfüller“ für bereits bestehende Obstbaumreihen in den Ortsteilen Caldern und Kernbach bestellt werden. Ausgewählt wurden „alte“ Sorten von Äpfeln, Birnen, Süß- und Sauerkirschen, Mirabellen, Zwetschen, Mispeln und eine Walnuss. Die Mispeln und die Walnuss wurden im Container geliefert und waren etwas teurer als die anderen Obstbäume.
Die meisten dieser Obstbaumreihen bestehen bereits seit vielen Jahrzehnten. Durch Überalterung waren aber inzwischen einige Lücken entstanden, die wieder aufgefüllt werden sollten. Die jungen Bäume wurden ausnahmslos auf gemeindeeigene Flächen gepflanzt.
Die Lieferung der Obstbäume durch die Firma Bierwirth erfolgte am 07.11.2023 zum örtlichen Bauhof, wo die Bäume bis zu ihrer Pflanzung in Sand eingeschlagen wurden.
Die Pflanzaktion fand am 11.11.2023 gemeinsam mit den jeweiligen Ortsbeiräten statt. Der Ortslandwirt, der auch häufig direkter Nachbar der bestehenden Obstbaumreihen ist, wurde im Vorfeld informiert und hat die Pflanzung unterstützt, indem er die Pflanzlöcher mit seinem Erdbohrer vorbereitet hatte.
Neben den Mitgliedern der AG Biodiversität und den Ortsbeiräten halfen auch einige MitbürgerInnen mit, was das Interesse an der Erhaltung dieser Obstbaumreihen unterstreicht.
Die Standorte und Sorten der neuen Bäume sind den beigefügten Kartenausschnitten zu entnehmen.